Neil Young: Official Release Series Vol. 5

Neil Young Official Release Series Vol.5 Cover Reprise Records

Aus einer der kreativsten Phasen von Neil Young: „Freedom“, „Ragged Glory“ und „Weld+Arc“ in einer Box der „Official Release Series“

von Gérard Otremba

Die meisten Neil-Young-Alben der 80er-Jahre waren im Vergleich zu seinen vorher erschienen allenfalls mediokre Werke. Es verwundert nicht, dass sein neuer Chef David Geffen die auf seinem Label veröffentlichten Platten „Trans“, „Everybody’s Rocking“, „Old Ways“, „Landing On Water“ und „Life“ nicht mochte, auch das Gros der Neil-Young-Fans fremdelt bis heute mit diesen Alben. Mit seinem Wechsel zurück zu Reprise bahnte sich bereits 1988 mit dem bluesigen „This Note’s For You“ eine Wende zu Besseren an. 1989 brachte Young dann „Freedom“ heraus und alles war wieder gut. Adäquat zu „Hey Hey, My My“ von „Rust Never Sleeps“ begann und endete das Album mit der akustischen und der elektrischen Variante von „Rockin‘ In The Free World“, das sich in seiner rockigen Fassung genauso wild gebärdete wie das unvergessene

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„Hey Hey , My My (In To The Black)“.

Von „Freedom“ zu Crazy Horse

Neil Young Official Release Series Vol.5 Cover Reprise Records

Das fast neunminütige „Crime In The City“ gehört aufgrund seines Storytellings und seines schleichenden Arrangements zu den Großtaten Youngs. Auch das wehmütige „Eldorado“, das ursprünglich für „Chrome Dreams“ geplante „Too Far Gone“, ein verspielt „Someday“, das düster-traurige „Wrecking Ball“ sowie das inbrünstige „No More“ sind weitere Highlights. Dazu Bläser und Linda Ronstadt an den Backing Vocals bei „Hangin‘ On A Limb“. Ein glorreiches „Comeback“, das mit dem ein Jahr später veröffentlichten „Ragged Glory“ seine genuine Fortsetzung fand. Neil Young ließ seinen verrückten Pferden (Molina, Sampedro, Talbot) freien Lauf und das Ergebnis war das urigste gemeinsame Album überhaupt. Ellenlange Lieder wie „Country Home“, „Over And Over“, „Love To Burn“ und „Love And Only Love“ gehörten erneut zu den besten in Youngs Karriere. Ausufernder Garagen-Rock vom Land mit Krach und Melodie. In der „Official Release Series“-Box wird das Album durch vier damals als B-Seiten, bzw. noch gar nicht veröffentlichte Songs erweitert.

Ein wildes Rock-Feuerwerk von Neil Young

Mit Crazy Horse ging es anschließend auf Nordamerika-Tour, das im Oktober 1991 erschienene Live-Album „Weld“ legt davon Zeugnis ab. Dort treffen die neuen Songs auf die „Live Rust“-Klassiker „Hey Hey, My My“, „Cinnamon Girl“, „Cortez The Killer“, „Powderfinger“, „Like A Hurricane“ und „Tonight’s The Night“. Ein gewaltiges, rohes und wildes Rock-Feuerwerk mit einer fabulösen Setlist. Ein überwältigender Konzertzusammenschnitt samt einer modernen Interpretation von Bob Dylans „Blowin‘ In The Wind“ (Irak-Krieg!). Als „Zugabe“ gab es noch die 35-minütige Feedbackorgie „Arc“ für alle Hardcorefans. Eine perfekte kleine Box aus einer der kreativsten Phasen Youngs.

„Freedom, Ragged Glory, Weld + Arc – Official Release Series“ von Neil Young ist am 28.07.2023 als Vinyl- und CD-Ausgabe bei Reprise / Warner Music erschienen. (Beitragsbild: Albumcover)

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